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Donnerstag, 2. August 2012

Mobilität muss grün werden - oder geht der grüne Lack jetzt ab?

"Mobilität muss grün werden", heißt es zum Thema Klima/Umwelt/Mobilität bei der Partei Bündnis90/Die Grünen.

Wie wird Mobilität grün?

Bündnis90/Die Grünen hat darauf eine Antwort: "Im Fokus grüner Verkehrspolitik steht die Suche nach Alternativen zum Auto" heißt es auf der Homepage. Eine andere Antwort hat dagegen die Vorsitzende Bündnis90/Die Grünen in Witten, Birgit Legel-Wood.
Vielleicht weiß sie nicht, dass über 10.000 Einwohner Herbedes außerhalb eines Radius von 500 Metern um den geplanten Lebensmittelsupermarkt herum wohnen, denn wie sonst könnte sie "in der Ansiedlung eines Vollsortimenters eher eine Verbesserung der Nahversorgung sehen, mit der Begründung, dass dann "die Leute nicht mehr so weit fahren müssten und die Umwelt schonten"?

Kennt Frau Legelwood den Wittener Stadtteil Herbede nicht? Das wäre allerdings ein Skandal!

Grüne wollen der Automobilindustrie helfen

Nach Ansicht der Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Renate Künast, schadet die Bundesregierung den Interessen der deutschen Autoindustrie. Sie helfe der Industrie nicht dabei, auf das veränderte Käuferverhalten zu reagieren. (WeltOnline, 19.05.2012)

Diese Hilfe erfolgt dann praktisch mit grüner Unterstützung vor Ort: Durch einen größeren Supermarkt in Herbede-Ort wird in absehbarer Zukunft eine fußläufig erreichbare Nahversorgung im Herbeder Ortsteil Vormholz (3.200 Einwohner) dauerhaft ausgeschlossen.

Wegen des relativ großen Höhenunterschieds zwischen beiden Ortsteilen ist ein Einkauf in Herbede-Ort per Fahrrad fast ausgeschlossen, so dass die Versorgung per PKW festgeschrieben wird, jedenfalls so lange, bis Mobilität "im Rahmen eines flexiblen und digital vernetzten Verkehrssystems, in dem Fahrrad, Busse, Bahnen und energieeffiziente Autos sich ergänzen" funktioniert. Und das kann dauern.

Künast: "In einem solchen System hat unsere Automobilindustrie eine gute Zukunft. Aber Schwarz-Gelb tut nichts dafür, dass so ein System entsteht. Ergo: Schwarz-Gelb ist eine Gefahr für die Zukunft der deutschen Automobilindustrie."

"Unsere" Automobilindustrie zeigt uns gerade in der Nachbarstadt Bochum, wie sie mit einer ganzen Region umgeht, wenn sich anderswo höhere Profite erzielen lassen.