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Montag, 5. Dezember 2011

Breite Front gegen Werler Factory-Outlet-Center

Wir hatten bereits über das geplante Factory Outlet Center  (FOC) in Werl berichtet ("Und noch ein FOC!").
Besonders interessiert hat uns die Begründung, mit der die Städte Ahlen*, Arnsberg, Bergkamen, Bönen, Dortmund, Hagen, Hamm, Iserlohn, Kamen, Lippstadt, Lünen, Menden, Meschede, Paderborn, Schwerte, Soest, Sundern, Unna, Warstein und Werne eine gemeinsame Erklärung gegen das geplante Factory Outlet Center in Werl unterschrieben haben.


"Es darf nicht sein, dass Factory-Outlet-Center auf der grünen Wiese die Nachfrage nach den wichtigsten Leitsortimenten, wie Bekleidung und Schuhen, aus den Innenstädten abziehen - und deren Lebendigkeit zerstören", betonte Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann in Übereinstimmung mit den Bürgermeistern aus der Region. Der Handel gehört neben Kultur und Bildung, Begegnung und Gastronomie, Arbeiten und Wohnen zu den Kernbausteinen des städtischen Lebens. Gegen die Ansiedlung auf der grünen Wiese will man sich daher mit allen rechtlichen und politischen Mitteln wehren." 
Für das Gerberviertel in Herbede, in dem die Stadt Witten einen großflächigen Lebensmittelsupermarkt ansiedeln will, gilt im Kleinen, was für das FOC im Großen gilt.

*Der jetzige Baudezernent der Stadt Witten, Dr. Markus Bradtke, bis 2001 Gesellschafter bei bms Stadtplanung in Bochum, war danach Beigeordneter der Stadt Ahlen und hat vor Ablauf seiner Amtszeit nach Witten gewechselt.
>>> Die vollständige Pressemeldung der Städte:

Pressemitteilung von Dienstag, 29. November 2011
Kreisstadt Unna

Breite Front gegen Werler Factory-Outlet-Center
Bürgermeister Werner Kolter unterzeichnet gemensam mit Bürgermeisters der Region„Hammer Erklärung“

Unna/Hamm. Ein Factory-Outlet-Center (FOC) in der Umgebung von Werl würde dem Einzelhandel in den umliegenden Innenstädten der gesamten Region massiv schaden. Darüber herrschte Einigkeit bei den Bürgermeistern und Vertretern aus 20 Städten der Region, die sich am Montag, 28. November auf Initiative des Hammer Oberbürgermeisters Thomas Hunsteger-Petermann in Hamm trafen. Die gemeinsame Erklärung gegen die Ansiedlung des FOC auf der grünen Wiese unterzeichneten Ahlen, Arnsberg, Bergkamen, Bönen, Dortmund, Hagen, Hamm, Iserlohn, Kamen, Lippstadt, Lünen, Menden, Meschede, Paderborn, Schwerte, Soest, Sundern, Unna, Warstein und Werne. Darin heißt es: "Wir fordern die Stadt Werl auf, die Grenzen ihrer kommunalen Planungshoheit anzuerkennen, die dort liegen, wo sie eindeutig zu Lasten der Nachbarn gehen, und die Planungen für ein FOC mit seinen nicht zu prognostizierenden Risiken für die Innenstädte einer ganzen Region einzustellen." Überdies wird der Regionalrat der Bezirksregierung aufgefordert, kein regionalplanerisches Verfahren mit der Zielsetzung der Ausweisung einer Fläche für ein FOC in Werl einzuleiten. Die "Hammer Erklärung" wird an die Bezirksregierungen Arnsberg und Münster sowie an den Regionalverband Ruhr und die Staatskanzlei gesendet.  Auch die Stadt Werl erhält die Erklärung.

Über das Vorgehen der Stadt Werl herrschte bei der Besprechung Unverständnis: Seit vielen Jahren seien viele Millionen an Steuergeldern investiert worden, um die Lebendigkeit und Attraktivität der Innenstädte zu erhalten bzw. zu verbessern. Überdies habe man - unter Einbeziehung der Stadt Werl - zum Schutz der Innenstädte das Regionale Einzelhandelskonzept "Östliches Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche" beschlossen. Unter anderen die Städte Lünen, Hagen, Hamm hätten in der Vergangenheit im Sinne dieses Konsenses auf die ursprünglich geplante Ansiedlung eines Factory-Outlet-Centers verzichtet. Die Stadt Werl verstoße nun eindeutig gegen die vereinbarten Spielregeln, hieß es in der Besprechung im Hammer Rathaus.

"Es darf nicht sein, dass Factory-Outlet-Center auf der grünen Wiese die Nachfrage nach den wichtigsten Leitsortimenten, wie Bekleidung und Schuhen, aus den Innenstädten abziehen - und deren Lebendigkeit zerstören", betonte Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann in Übereinstimmung mit den Bürgermeistern aus der Region. Der Handel gehört neben Kultur und Bildung, Begegnung und Gastronomie, Arbeiten und Wohnen zu den Kernbausteinen des städtischen Lebens. Gegen die Ansiedlung auf der grünen Wiese will man sich daher mit allen rechtlichen und politischen Mitteln wehren.

Pressekontakt: Beigeordneter Ralf Kampmann, Tel. 02303 103 206