Thema:
Hat der Supermarkt im Dorf noch eine Zukunft?
Prof Dr. Rainer Bovermann MDLJA, das war eine Veranstaltung der SPD, jedoch der SPD Wetter!
Thomas Eiskirch MDL (wirtschaftpolitischer Sprecher der SPD–Fraktion im Landtag NRW)
Frank Hasenberg (Bürgermeister der Stadt Wetter)
Stefan Lenk (IHK Mittleres Ruhrgebiet; betreibt 10 REWE Märkte im Ruhrgebiet),
Thomas Heckmann (verantwortlich für die CAP–Märkte in ganz Deutschland);
Burghard Bormann (Bereichsleiter der AWO EN; plant die Einrichtung eines CAP -Marktes im Zentrum von Wetter – Volmarstein),
Da fragt man sich wie kann denn in einer Partei und sogar im gleichen Unterbezirk solch eine unterschiedliche Sicht der Dinge bestehen?
Haben die Genossen/innen in Witten und besonders in Herbede noch nie mit ihren Genossen gesprochen?
Die Argumente vom Podium (sogar die Argumente der beiden MDL) aber auch aus den Reihen der Zuhörer hätten aus dem „Arbeitskreis Zentrumsentwicklung Herbede“ nicht besser sein können.
Aus meiner Sicht liegt die Motivation wohl in der geplanten Ansiedlung eines CAP –Marktes in den Räumen des NETTO –Marktes in Volmarstein (NETTO hat gekündigt). Jedoch ist dieser CAP –Markt als Ergänzung zum bestehenden Einzelhandel gedacht, der CAP plant sein Sortiment so, dass es keine Überschneidungen mit dem vor Ort bestehendem Einzelhandel gibt.
Dazu wurde auf die Gefahren durch das geplante Outlet – Center in Wuppertal und dessen Auswirkungen auf das Umland hingewiesen.
Ja so ist die Politik. In Herbede möchte man dem Markt aussiedeln, und in Wetter möchte man einen Markt im Zentrum.
Argumente werden in beiden Fällen gefunden. Da diese Argumente so konträr sind, kann ja nur eine Seite Recht haben. Und das ist aus meiner Sicht die Argumentation aus Wetter.
Nun mal einige Aussagen, welche dort gefallen sind:
- Man war sich einig, dass die Gesellschaft altert und dieses zu eingeschränkter Mobilität führt, somit ist der „Dorfladen“ unverzichtbar!
- Kerne sollen gestärkt werden und nicht auf die grüne Wiese verlagert werden.
- Starke Kerne wären als Kommunikationszentren sehr wichtig.
- Bei Auslagerungen wird die Kaufkraft einer ganzen Kommune aufgesaugt und es werden weiterhin Verkehrsströme verlagert.
- Übereinstimmend wurde betont, dass ein starker Kern zur Aufrechterhaltung der Nahversorgung dringend notwendig ist.
- MDL Eismann verwies auf die Bundesinitiative „Qualitätssiegel Generationenfreundlicher Markt“ (Auch ein Argument für uns)
- Herr Lenk verwies auf die wachsende Sehnsucht nach der Urbanität der Städte.
- Der Bürgermeister erklärte, dass in Bommern ein Edeka –Markt und ein Aldi-Markt errichtet werden sollen und beschwerte sich, dass keine Kommunikation zwischen den Kommunen stattfinde. Diese Neuansiedlungen könnten auch Kaufkraft aus Wetter abziehen.
Karl-Heinz Heinemann, Arbeitskreis Zentrumsentwicklung
Foto: Edith Winkelmann