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Montag, 30. Januar 2012

SPD Vision Nr. 3: Die Herbeder Bürger könnten verhungern, wenn Edeka schließt!

Die SPD befürchtet gravierende Folgen für die Versorgung der Bevölkerung, sollte Edeka den Laden schließen: "Damit fehlt es in der Meesmannstraße und auch im Stadtteilzentrum Herbede an einem Lebensmittel-Vollsortimenter („Frischemarkt“) ..."  (SPD-Fraktion, Beschlussvorschlag vom 12.01.2012).

Für die SPD wäre die Schließung ein GAU, ein Größter Anzunehmender Unfall. Nun bezeichnet GAU nicht allgemein eine Katastrophe, sondern Unfälle, für deren Beherrschung die Sicherheitssysteme noch ausgelegt sein müssen. Es stellt sich daher die Frage, ob nicht Redundanzen (Überschneidungen oder Überfluss) vorhanden sind oder Alternativen beschafft werden könnten, die den Weggang Edekas zumindest vorübergehend ersetzen könnten. Es wird befürchtet, dass die SPD die Situation bewusst dramatisiert.
Der Bürgerkreis hat Fragen an die SPD:

  1. Warum misstraut die SPD den Untersuchungsergebnissen des Gutachterbüros?
    Das Gutachterbüro Stadt+Handel stellte 2011 in seinem Gutachten fest: "Insgesamt betrachtet stellt sich das Nebenzentrum Herbede als gegenwärtig stabiles Gefüge dar. Aufgrund der deutlichen Einkaufsorientierung aus dem Stadtteil auf das Zentrum, verbunden mit einer relativ hohen Einkaufshäufigkeit, ist von einer auch zukünftig guten Wettbewerbsposition des Nebenzentrums auszugehen." 
    >>> Stadt+Handel: "Überprüfung der einzelhandelsbezogenen Entwicklungszielsetzungen für den Standortbereich Witten-Herbede, 12. September 2011", 12 MB (pdf)
  2. Welche gravierenden Unterschiede bestehen nach Meinung der SPD zwischen Discountern und Vollsortimentern, etwa zwischen Netto und Edeka?
    Beide sind zurzeit im Zentrum Herbedes mit jeweils ca. 700 Quadratmetern vertreten.
    Netto bietet nach eigenen Angaben 3.500 Artikel an und legt seinen Sortimentsschwerpunkt auf "frischen Lebensmitteln, wie z.B. Obst und Gemüse, Selbstbedienungs-Fleisch und Selbstbedienungs-Wurstartikel, Molkereiprodukte sowie Brote und Backwaren". (www.netto-online.de). Die Artikel bei Edeka und Netto sind zu einem großen Teil identisch: Netto gehört zum Edeka-Konzern. Offenbar wird getestet, welche Vertriebsvariante sich als die wirtschaftlich effektivste erweist.
  3. Warum unterstützt die SPD nicht den Vorschlag der Gutachter und des Bürgerkreises, sich auf die behutsame Weiterentwicklung des Zentrums zu konzentrieren, damit die noch vorhandene Vielfalt gestärkt wird und neue, kleinere Geschäfte hinzu kommen können?
    Noch existieren in Herbede kleinere Anbieter von Obst, Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren, regionale und Bio-Produkte haben eine Chance, sich im Zentrum erfolgreich zu etablieren - geeignete leere Ladenflächen stehen in der Meesmannstraße zur Verfügung. Ein großflächiger Lebensmittelsupermarkt, vom Zentrum durch eine stark befahrene Landstraße getrennt, würde deren Bestand in Frage stellen und auch neue Ansiedlungen erschweren. Der Metzger in der Meesmannstraße sieht seine Existenz durch die Ansiedlung eines großen Lebensmittelsupermarktes im Gerberbiertel bedroht. Das gilt ebenso für die Marktleute, die den "Brief der Kaufleute, Dienstleister und Immobilieneigentümer" mit unterschrieben haben.