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Samstag, 29. Oktober 2011

Auch junge Herbeder Bürger für Erhalt der kleinen Fachgeschäfte und gegen städtisches Projekt im Gerberviertel

Die Ruhr Nachrichten berichteten über den Informationsabend des Bürgerkreises zur Einzelhandelssituation in Herbede, am 26.10.2011:
"Die Herbeder Bürger haben auf der Bürgerversammlung in Herbede für ihr Zentrum eindeutig eine Lanze gebrochen. Sie wollen, dass es hier wieder vorwärts geht. Und wollen sich auch dafür einsetzen. Daher war auch das Ergebnis eines Gutachtens für sie erfreulich, das ihre Meinung zusätzlich bestärkt." Wer meint, dass sich nur alte Leute für kleine Fachgeschäfte interessieren, konnte sich eines Besseren belehren lassen. Eine junge Herbederin ergriff das Wort und sagte:

„Wir jungen Leute lieben unseren Stadtteil und kaufen hier auch ein. Was wollen wir mit einem Vollsortimenter, der unsere schöne kleine Einkaufsmeile kaputt macht? Kleine Geschäfte sind schön zum Stöbern und Bummeln. Sie sind individuell. Warum sollen wir das zerstören? Wir müssen eine klare Entscheidung zum Gerberviertel treffen, um die Meesmannstraße zu retten.“
Diejenigen, die wissen, dass es nicht so weiter gehen kann wie bisher, waren an diesem Abend im Markuszentrum anwesend. Für die Veranstaltung war zuvor ausreichend geworben worden. Wer andere für sich die Kohlen aus dem Feuer holen lassen will und von einem großen Supermarkt die Rettung für sich selbst erwartet, blieb der Diskussion fern.

Die wichtige Botschaft der Bürgerversammlung war: Herbede steht zurzeit bei einem Vergleich mit anderen Stadtteilen des Ruhrgebiets sehr gut da, und es lohnt sich, die im Zentrum vorhandenen Chancen zu nutzen und seine  Entwicklung in Angriff zu nehmen. Die Kunden bleiben ihrem Standort treu. Für die meisten Bürger steht der Erhalt der Lebensqualität im Stadtteil im Mittelpunkt und nicht ein größerer "Konsumtempel".

Noch hat der Stadtteil genügend Substanz und Vitalität und muss seine Identität, die sich mit dem Zentrum verbindet, nicht an einen großen Supermarkt außerhalb des Zentrums verlieren! Er muss nicht erst zum Sozialfall heruntergeredet werden, damit er mit Fördermitteln als "soziale Stadt Herbede" von Politikern gerettet werden kann. Es gibt in Herbede engagierte Bürger, Kaufleute und Immobilieneigentümer, die das Zentrum stärken wollen!
Noch könnten die beiden großen Parteien einlenken, ihre eigenen Pläne fallen lassen und die Bürger in ihrer Arbeit unterstützen. Werden sie ihre Selbstssucht überwinden?
Inzwischen haben sich etwa 20 Personen zur Mitarbeit an der Entwicklung des Zentrums bereit erklärt. Wir sind überzeugt, es werden weitere hinzukommen.
Was gewönne die Stadt, wenn sie eine Ansiedlung im Gerberviertel beschlösse und hätte die Mehrheit der Bürger, die dem allmählichen Sterben ihres Zentrums ohnmächtig zusehen müsste, für lange Jahre gegen sich?